9. Station im Klostergarten (GoogleMaps)
Die Weihnachtsgeschichte 4. Teil (frei nach Wilfried Pioch)
Als Maria und Josef nach langer Wanderung endlich in Bethlehem ankamen, klopften Sie bei vielen Häusern an und fragten: „Könnt ihr uns aufnehmen? Wir sind wegen der Volkszählung unterwegs." „Wir haben selbst zu wenig Platz", gaben die meisten zur Antwort. „Fragt doch im Gasthaus", sagten andere.
Die Herbergen für Reisende waren schon überfüllt. Es waren einfach zu viele Menschen unterwegs. Doch Maria spürte, dass jetzt bald das Kind geboren werden würde. Sie fanden einen Gastwirt, der Mitleid hatte und ihnen erlaubte, im Stall bei seinem Ochsen zu übernachten. So fand auch der Esel, der Maria nach Bethlehem getragen hatte, einen guten Platz.
In diesem Stall der Herberge wurde mitten in der Nacht Marias Baby geboren. Josef nahm das kleine Kind in die Arme. Liebevoll sah er es an. Er überlegte, wo er es nun hinlegen sollte. „Sieh hier, Maria, das wird das Bett für unser Kind", sagte Josef. Er nahm die Futterkrippe, aus der sonst die Tiere fraßen, und legte Stroh hinein. In ihrem Gepäck hatten sie weiße Tücher mitgebracht. Damit konnte Josef nun aus der Futterkrippe ein Bettchen machen. Das Baby wurde in Windeln und Tücher warm eingewickelt und dann in die Krippe gelegt.
Noch in dieser Nacht kamen die ersten Besucher. Es waren die Hirten, die sich auf den Weg gemacht hatten, das Kind, von dem die Engel gesprochen hatten, zu suchen. Als sie Maria, Josef und das Kind in dem Stall fanden, war ihre Freude groß. Genau wie der Engel gesagt hatte, lag das Kind in einer Futterkrippe. Sie hatten also nicht geträumt. Dann würde sicher auch wahr werden, was sie von den Engeln gehört hatten.
Sie knieten bei der Krippe nieder und dankten Gott für dieses Kind. Dann erzählten sie Maria und Josef, was der Engel ihnen gesagt hatte. Ein Hirte sagte: „Euer Kind wird gewiss einmal uns armen Leuten helfen." „Nein", sagte ein anderer, „dieses Kind wird allen Menschen helfen. So hat es der Engel gesagt." „Durch dieses Kind kommt eines Tages Frieden auf die Erde. Das haben die Engel gesungen", sagte ein dritter. Nach einer Weile fügte er noch hinzu: „Und wenn erst der Friede da ist, dann werden die armen Menschen nicht mehr hungern."
Als die Hirten nach einigen Stunden wieder zurück zu ihren Schafen gingen, erzählten sie allen Leuten, die sie trafen, von diesem Kind und von der Botschaft der Engel. Bis zum Morgen sangen sie viele frohe Lieder von Gottes Liebe zu den Menschen.
Einige Tage später sahen auch die Sterndeuter die Stadt Bethlehem vor sich liegen. Als sie die Stadt erreichten wurde es bereits dunkel. „Seht nur, gerade über Bethlehem leuchtet der helle Stern des neuen Königs", rief einer von ihnen voll Freude. Nun gingen sie genau in die Richtung des Sternes. Und dann standen sie vor einem Stall. Es sah so aus, als schiene der Stern genau über diesem Haus. „Kann das hier richtig sein, ein Königskind in einem Stall?" meinte einer der Sterndeuter. „Vielleicht wird dieser besondere König ganz arm geboren, weil er später für die Armen eintreten wird", meinte ein anderer.
Einer hatte inzwischen die Tür des Stalles geöffnet. Die Freude war groß, als sie tatsächlich Eltern mit einem kleinen Kind im Stall fanden. Sie knieten vor dem Kind nieder, als wenn es schon ein mächtiger König wäre. Sie dankten Gott, dass er sie ans Ziel ihrer Reise geführt hatte. Den Eltern aber erzählten sie von dem besonders großen Stern, der sie hergeführt hatte.
Josef und Maria hatten so viel Wunderbares bei der Geburt ihres Kindes erlebt. Nun glaubten sie ganz fest daran, dass Gott ihr Kind einen besonderen Weg führen würde.
Der Pfarrausschuss Merten wünscht
Frohe Weihnachten!