6. Station: Alter Friedhof   (GoogleMaps)

Die Weihnachtsgeschichte 2. Teil (frei nach Wilfried Pioch)

In einem Land weit im Osten, da gab es weise Männer. Sie beobachteten an jedem Abend, wo die Sterne am Himmel standen und welche Bahn sie zogen. Sie machten sich auch viele Gedanken darüber, was die Bewegungen der Sterne zu bedeuten hatte. Darum hießen sie Sterndeuter.

Eines Tages waren sie ganz aufgeregt. Am Himmel sahen sie eine merkwürdige Erscheinung. Zwei Sterne kamen immer näher aneinander heran. Nach einiger Zeit sahen die beiden Sterne wie ein neuer großer Stern aus. „Du weißt doch, den einen nennen wir den Königsstern", sagte einer der Sterndeuter. Der andere antwortete: „Ja, und der andere ist der Stern der Juden." „Dann muss wohl im Lande der Juden ein ganz bedeutender, mächtiger König geboren worden sein", meinte ein dritter Sterndeuter, „lasst uns dieses Kind besuchen. Es wird sicher einmal ein mächtiger König."

Aufgeregt redeten sie durcheinander und fingen an, die Reise vorzubereiten. Sie besorgten sich Kamele, denn der Weg ins Land der Juden führte auch durch Wüsten, die sie nur mit Kamelen durchqueren konnten. Selbstverständlich wollten sie dem neugeborenen König auch Geschenke mitbringen. Einer der Sterndeuter nahm Goldstücke mit, ein anderer eine Dose mit Weihrauch, das sind Körner, die wenn man sie ins Feuer wirft, einen herrlichen Duft verbreiten. Der dritte nahm eine kleine Flasche mit kostbarem Öl mit, womit Könige gesalbt wurden. Man nennt dieses Öl Myrrhe.

Da die drei weisen Männer glaubten, auf dem Weg zu einem König zu sein, ritten sie zunächst zur Hauptstadt des Landes der Juden. Als sie endlich die Stadt Jerusalem erreichten, ritten sie dort zum Palast des Königs des Landes. Er hieß Herodes. Er ließ sich von den Sterndeutern genau erklären, wann sie zum ersten Mal den Schein des hellen Sterns gesehen hatten. Dann sagte er ihnen: „Nicht weit von hier liegt eine kleine Stadt mit Namen Bethlehem. Wahrscheinlich findet ihr dort das Kind, das ihr sucht. Doch wenn ihr es gefunden habt, dann müsst ihr unbedingt hierher zurückkommen. Natürlich will auch ich dieses Kind besuchen." Und so zogen die Sterndeuter weiter.

Gebet:
Lichtreicher Gott,
ein neuer Stern leuchtete auf,
als Jesus geboren wurde.
Die weisen Männer sahen den Stern.
Sie brachen auf und gingen einen weiten Weg,
um den neugeborenen König, Jesus zu finden.
Hilf, dass auch wir uns immer wieder
auf den Weg zu Jesus machen.
Denn er ist unser König,
er will unter uns wohnen.
Er bringt Frieden und Hoffnung für alle Menschen.
Amen